Zuerst das Positive.

Ein frisches und schlagfertiges Duo präsentierte sich mit Timo Müller und Sandór Krönert vom Tanzhaus Bonn als Veranstalter in dem wunderschönen Galasaal des Maritim Hotels in Bonn Bad-Godesberg.

Die herzliche Ausstrahlung und lockere Anmoderation der beiden sprang sofort aufs Publikum über.

Dieses bestand allerdings zu über 90 % aus Clubmitgliedern des Tanzhauses Bonn.

Das kam dann der Stimmung zugute, wenns ums Tanzen ging da bei allen Stücken der Feedback Dancing Band fast alle Gäste Richtung Tanzfläche aufsprangen und somit pure Tanzfreude rüberkommen liessen.

Dass diese Charity-Gala allerdings das Debüt von Timo Müller und Sandór Krönert war blieb professionellen Gala-Besuchern nicht verborgen.

Unverkennbar war der Gesamt-Charme dieser Veranstaltung eher mit dem einer Abi-Abschlussfeier zu vergleichen ("Wer noch was essen will bitte jetzt zuschlagen da das  Haus ab 22 Uhr abräumt").

Nicht nur dass der extra gebuchte, und aus Lets Dance bekannte Moderator Roman Frieling mehr als farblos und sogar hausbacken hilflos wirkte gegen die souveräne Moderation der Veranstalter.

Ebenso hatte dann sowohl die Aufführung einer Kindertanzgruppe mit geradezu erschreckend schlechter Syncronität wie ebenso die unter anderem angebotene Currywurst (mit  minimum 3 Tage alten und steinharten Brötchen) im Cateringbereich nichts auf einer Charity-Gala verloren, wenn man eine Veranstaltung auf hohem Niveau präsentieren und dort auch etablieren will.

Ebenso wenig die Tatsache, dass man sowohl Getränke wie auch Speisen zusätzlich trotz hoher Eintrittspreise bezahlen muste.

Ein einziges namhaftes Highlight wie Schlagersängerin Michelle wirkt da dann eher als Alibi-Rettungsanker.

Dies ist, trotz aller positiv spürbarer Energie, ein Event, bei dem man den Veranstaltern für die nächsten Jahre viel Glück wünschen kann aber eben auch noch viel Luft nach oben ist.

Maurice Sujda